Schwester Katharina

Ordensfrau

„Wenn Gott einen einmal gepackt hat, ...

... lässt ER einen nicht mehr los.“ So die Berufungs-Erfahrung von Schwester Katharina in Kurzform. Tatsächlich war es ein längerer Weg, der im Mädchenchor am Essener Dom begann. „Als ich da mit 13 das erste Mal die Johannespassion von Johann Sebastian Bach gesungen habe, hat mich etwas berührt, hab ich innerlich irgendwie verstanden, dieser Jesus, den ich aus dem Kommunionunterricht doch eher langweilig fand, hat was mit mir zu tun …“

Es entwickelte sich eine Sehnsucht, ein drängendes Bohren, das immer stärker wurde – genährt durch die geistliche Musik, durch Menschen, die ihr fasziniert von Gott erzählten, durch lebendige Gottesdienste. Irgendwann kam dann der Punkt, wo sie nicht mehr anders konnte. Mit 19 zog sie schon in Erwägung, eines Tages in ein Kloster einzutreten. Wo und wie – das brauchte noch einige Zeit. Aber Gott hat nie lockergelassen.

Nicht nur ein Motto ...

... sondern viele verschiedene tragen sie durchs Leben. Ein kleiner Ausschnitt:

„Gott ist nur Liebe, wagt für die Liebe, alles zu geben. Gott ist nur Liebe, gebt euch ohne Furcht.“ (Taizé-Lied)

„Liebe. Öffne dein ganzes Leben der Liebe, die Gott dir als erster entgegenbringt. Bleibe für immer in dieser Gewissheit verankert, denn sie allein kann deinem Leben Sinn, Kraft und Freude schenken.“
(Lebensbuch von Jerusalem)

„Dass Gott ist, ist genug.“ (Teresa von Avila)

 

 

Im Herzen der Stadt – und halbtags „im Job“

Wie in allen Gemeinschaften von Jerusalem üblich, leben auch die Kölner Schwestern mitten in der Stadt und gehen einer Teilzeitbeschäftigung nach. Schwester Katharina arbeitet für die Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria – eine Gesundheits- und Pflegeeinrichtung, zu der u.a. 19 Seniorenhäuser und 8 Krankenhäuser gehören. Hier ist sie für die kirchliche Unternehmenskultur zuständig und kümmert sich z.B. darum, dass in den Seniorenhäusern Seelsorge stattfindet. Der restliche Tag ist mit Gebeten und Gottesdienst sowie Aufgaben für die Gemeinschaft ausgefüllt.

Wirklich Schwester werden

„Ein Leben lang auf dem Weg zu sein und den Menschen von der Liebe Jesu im Singen und Beten und Lieben Zeugnis zu geben. Und all das mittendrin – bei den Menschen, im Herzen der Welt, aber nicht von der Welt.“ Das liebt sie an ihrer Berufung besonders.

Fahrradspiritualität

Weil sie selbst so oft mit dem Drahtesel unterwegs ist, gefällt ihr Madeleine Delbrêls „Fahrradspiritualität“ – mit einem Schluss, der wie für sie geschrieben scheint:

„Wir können uns nur aufrecht halten, wenn wir weitergehen, wenn wir uns hineinwerfen in das Abenteuer verzehrender Liebe.“