Tobias Wolf

Gemeindereferent

„Der Finsternis das vorletzte Wort lassen.“

Diesen Satz von Elisabeth von Thadden – als eine von 95 Antworten auf die Frage, was heute christlich ist – hat er in der Zeitung gefunden und findet ihn sehr schön. Was er für ihn bedeutet? Zu akzeptieren, dass es Finsternis, Böses, Trauer gibt, und das auch nicht wegzureden. Aber darauf zu vertrauen, dass sie nicht das Ende sind. Dass sie eben nicht das letzte Wort haben.

Warum bin ich nicht selbst darauf gekommen?

Aus der Rückschau sagt Tobias Wolf, er habe einige Umwege gemacht, bis er auf diesen Weg angesprochen wurde und plötzlich alles klar war. Aber von Anfang an: Abgesehen von einer kurzen Phase in seiner Jugend, in der er alles ablehnte, war er eigentlich immer in Kirche und Gemeinde engagiert. Auch während seines Studiums der Sonderpädagogik und – nach dessen Abbruch – der Ausbildung zum Kirchenmusiker, die ihn wieder in seine Heimatgemeinde zurückführte. 

Hier schlugen ihm dann einige Zeit später sowohl sein Pastor als auch die Pastoralreferentin vor, Gemeindereferent zu werden. Nebenbei sei er doch ohnehin schon so aktiv. Da hat er gedacht: Warum bin ich nicht selbst darauf gekommen? Und dann lief alles Weitere fast von selbst. Die Frist für die Anmeldung war zwar eigentlich schon abgelaufen; die Aufnahme hat er aber trotzdem noch geschafft, das Studium absolviert und seine Gemeindearbeit im Bistum aufgenommen.

Eine Woche High Noon

Als Fan des bewegten Bildes sind die Filmexerzitien in seiner Gemeinde für Tobias Wolf natürlich ein echtes Highlight. Eine Woche lang treffen sie sich abends mit acht bis zwölf Teilnehmern, schauen sich Spielfilme an und sprechen darüber, was sie daran begeistert, anrührt, stört, bewegt. Letztlich geht es immer darum, sich selbst zu begegnen, ein Gespür für die Nähe und Gegenwart Gottes im eigenen Leben zu entwickeln. Die Filme legt er gemeinsam mit dem Pfarrer fest, der genauso wie er gern ins Kino geht. Wichtigstes Auswahlkriterium: Behandlung eines urmenschlichen Themas.

Voraussetzung: Vertrauen

Für Tobias Wolf braucht man als Gemeindereferent vor allem Glauben. Im Sinne eines Grundvertrauens in sich selbst, in andere Menschen und in Gott. Man braucht den Glauben, dass da irgendwo eine gemeinsame Ebene ist, auf der man sich begegnen kann. Damit man ohne Angst auf andere zugehen kann.

Last but not least: Progressive Rock

In Sachen Musik mag der Kirchenmusiker a.D. beispielsweise Marillion – im Zweifel stehen sie aber genauso hintenan wie sein geliebtes Kino. Frau, Kind und Freunde gehen vor