Ulrich Eßer

Pfarrer

Mut und Aufmerksamkeit

Um den priesterlichen Weg zu gehen, braucht es Ulrich Eßer zufolge – neben Glaube, Hoffnung und Liebe – auf jeden Fall Mut. Und Aufmerksamkeit für die Menschen, ihre Empfindungen, ihre Bedürfnisse. Die Kernfrage lautet für ihn immer: Was kann ich menschlich und seelsorgerisch bewirken? Gerade wenn – wie etwa in einem Todesfall – etwas unabänderlich ist. Da sieht er seine Aufgabe z.B. darin, beim Umgang mit der Trauer zu helfen, ihr ausreichend Platz und Zeit einzuräumen.

Ist das was für mich?

Ein religiöser Mensch war Ulrich Eßer schon immer. Das gehörte in seiner Familie einfach dazu. Zugleich war für ihn völlig klar, dass er nach Abitur und Bundeswehr Geschichte studieren würde. Erst als er währenddessen einige gleichaltrige Theologiestudenten mit dem Berufswunsch Priester kennenlernte, wurde Berufung für ihn spürbar. Er merkte, dieser Weg faszinierte ihn und löste die „durchaus nagende“ Frage aus, ob das auch etwas für ihn sein könnte. Mit der Beantwortung hat er sich Zeit gelassen – nicht zuletzt, weil er in seinem Fach bereits ziemlich weit war. 

Nach einem Ortswechsel entschied er sich, sein Studium noch abzuschließen und dann mit der Theologie zu beginnen. Erklärtes Ziel: herausfinden, ob das Priesteramt wirklich seine Berufung ist. Wobei die Ausbilder seiner Erfahrung nach aktiv helfen. So konnte er nach dem Diplom zur Sicherheit noch ein Jahr Pause einlegen, das er u.a. als Lehrer an einer katholischen Highschool in Indonesien verbrachte. Bevor er seinen Weg aus voller Überzeugung fortsetzte.

Kommt, wir wollen unsere Wege gehen im Licht des Herrn.– Sein Primizspruch (Jes 2,5)

Seelsorge rund um zwölf Kirchtürme

Neben der allgemeinen Seelsorge – Gottesdienste, Beerdigungen, Taufen, Hochzeiten etc. – kümmert sich Kaplan Eßer in seiner Gemeinde hauptverantwortlich um die Messdiener und die Jugendarbeit. Und ist bei insgesamt zwölf Kirchen immer viel unterwegs. In den mittleren sechs Monaten des Jahres am liebsten mit seiner Vespa (wenn es nicht regnet ...).

WhatsApp & Co. ...

... machen es heute deutlich einfacher, mit Freunden in Kontakt zu bleiben. Dennoch bleibt es eine Frage des Zeitmanagements. Schon deshalb, weil Freizeitaktivitäten für die meisten Leute hauptsächlich am Wochenende stattfinden, wenn Ulrich Esser seine „Hauptkampfzeiten“ hat. Persönliche Treffen kommen also in der Regel nur an Abenden oder unter der Woche zustande.